Folge 17: Ich bin übrigens auch da…

Wenn ein Partner chronisch unheilbar erkrankt, hat das Auswirkungen auf den gesunden Partner, die häufig unterschätzt werden. Die Kranken fühlen sich sowieso unverstanden, als wäre es selbstverständlich, dass man einen Krankheitsstand irgendwie automatisch, wie bei einem Pegelstand ablesen kann.

Werden wir zu oft nachgefragt, wie es uns jetzt gerade geht, und das erst 5 Stunden nach der letzten Wasserstandsmeldung, fühlen wir uns überbehütet, verhätschelt, bevormundet. 

Ähnlich die andere Seite, so es zwei Seiten gibt, die bei jeder Gelegenheit darauf hinweist, dass Unterstützung fehlt, dass man sich einschränken müsse, weil man ja nicht… und auch sie völlig unverstanden bleiben, gelobt werden wollen, die schwere der Bürde nicht gewürdigt wird.

Stoff für Sozial Media, Facebook und Instagram ist voll mit KrankheitsselbstdarstellerInnen. Jeder fühlt mit. Die Gerechtigkeitsfrage wird diskutiert und die dümmste alle möglichen Fragen wird ausführlich zum 1000sten Mal besprochen.

„Warum ich?“

„Warum mein Partner?“

Wir sind ein total merkwürdiges Pärchen, 38 Jahre zusammen und 31 MS diagnostiziert. Wir mussten einige schwere Zeiten meistern. Manu hat dabei unglaubliche persönliche Stärke entwickelt und ich verlor sie zunehmend.

Ja und, das macht eine Beziehung aus. Mein bester Freund sagte neulich wieder: „Ohne Manu währst du schon lange im Heim und würdest die Raufasertapete lesen.“

Da hat er recht!

Ich habe unglaublich viel Glück im Leben, diese Frau an meiner Seite zu wissen.

„Warum ich?“, habe ich mich niemals gefragt.

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