Hallo, Leude!
Es ist wieder soweit! Die Zeit der Vorweihnacht ist da! Wenn der Klimawandel keinen Strich durch die Rechnung macht, gibt es sogar Schnee. Wenn der amerikanische Santa mit einem Rentierschlitten durch die Leinwände dieser Kinosaison düst, läuft der deutsche Nikolaus in einem abgerantzten dreckigen, gar nicht roten Mantel und einem Sack auf dem Rücken durch die tiefen Wälder. Der ist eher bedrohlich, als dass er mit dem Cola Cola Wagen Einkaufsoptimismus versprüht.
So ist in der Regel auch meine Vorweihnachtszeit. Der Rolli bewegt sich im Schneematsch suboptimal. Raus aus dem Auto kommst du schon mal allein auf keinen Fall. Und wenn du es in irgendein Bekleidungsgeschäft geschafft hast, fragt der Verkäufer deine Begleitung: „Was braucht er denn?“
Es wird gedrängelt, gerannt, und niemand hat Zeit. Hey, Zeit ist das geringste Problem! Habe ich mich für Rollator oder Stöcke entschieden, droht in dieser Zeit ein Beckenbruch; allerdings nicht des Schnees wegen. Nein, den übersteht man in de Regel unfallfrei. Aber wenn Einkaufszombis, die beim Laufen den Blick konzentriert auf dem Handydisplay festgenagelt haben, deinen Weg kreuzen, dann droht Ungemach. Die Profis sprechen vom Fehlen der geteilten Aufmerksamkeit durch Löcher im Hirn. Von links, von rechts, von oben über die Rolltreppe und von unten aus den Fahrstühlen strömen sie wie eine Armee der Finsternis durch die Einkaufstempel und wollen mich töten. Und ich?
Ich setze mich diesem Wahn schon lange nicht mehr aus, dabei shoppe ich total gern. Mein letzter Einkaufsbummel vor Weihnachten, begab sich in Siegen. Ein übereifriger Helfender schob mich ungefragt durch den viel zu engen Kassengang. Dabei brach ich mir zwei Fingerknöchel. „Jetzt hilft man schon mal und dann ist es auch nicht richtig!“
Ja, stimmt, wir sind dann auch noch daran Schuld, dass der Helfende sein Weihnachts-gute-Tat-Erlebnis nicht positiv ausleben durfte.
Das war mir persönlich dann ein bisschen „to much“. Ich liebe Onlineshoppen. Aber! Wir haben blöderweise nur ein Konto. Früher hieß das: mitgehangen ist mitgefangen! Ihr habt bestimmte getrennte Konten. Bei mir sieht Manu sofort, was ich gekauft habe. Das ist sch…
Dieses Mal habe ich meine Tochter gebeten, mich im Kampf an der Ladentheke zu vertreten. So konnte ich per FaceTime mitmachen, ohne mir etwas zu brechen. Und es wurde bar bezahlt.
Hätte Manu beim Schneeschüppen meine Tochter nicht vor der Tür mit der gar nicht auffälligen Einkaufstüte gehen, deren Inhalt ein Blinder erkannt hätte, dann…!
So ziehen wir die gleiche Nummer ab, wie jedes Jahr!
„Oh, das ist aber schön und so überraschend“!
Wenn man den Weihnachtseinkauf ohne Schaden aushält, gilt man dann nicht per se als gesund?
Der Ingenieur