Folge 14: Willkommen im Hotel „Reha“ (Ankunft, Donnerstag)

Meine Erste war direkt nach der Diagnose. Direkt von der Klinik aus ging’s los. Das nennt man dann AHB (Anschlussheilbehandlung). Es ist aber eine Reha. Ich war ganz neu im Patientenkosmos, saß im Rollstuhl und konnte nicht gut sehen. Aber ich wollte unbedingt raus. Raus aus Krankenhäusern, raus aus dem Rollstuhl, raus aus der Diagnose. Motivation hatte ich genug, Ahnung von Rehas eher nicht. Also hab ich alles mitgemacht. Das hat mir viel gebracht. Entweder habe ich Fortschritte gemacht oder eben Erfahrungen. Hinterher konnte ich wieder laufen und wusste, dass ich in Therapien nicht Teamfähig war. Bin ich immer noch nicht. Alle Synapsen sind schon belegt, da ist jede Form von Ablenkung ein echtes Hindernis. Heute habe ich alles, was ich brauche, als Einzeltherapie. Das macht mehr Sinn. In Rehas werden Therapien wie Ergo in der Regel als Gruppe angeboten, Einzel-Termine bekommt man nur, wenn es die Reha-Ärzte für nötig halten. Hat bei mir irgendwann geklappt, und ich bin bis heute dankbar dafür. Bin ich ein Reha-Fan? Schwierige Frage. Einerseits sprechen die Erfolge für sich. Konzentriert an einem Ort sein, sich um nichts kümmern müssen als um sich selbst. Andererseits ist eine Reha auch immer ein bisschen eine Gruppenreise. Die hab ich noch nie wirklich genossen. Ich werde sie aber wieder antreten, wenn es Zeit wird, denn: Wer heilt, hat Recht!

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