Folge 2/22: Nur ein kleiner Schnupfen…

Hallo Leude!

Mal Hand aufs Herz! Wer hat eigentlich einem pandemischen Virus den Namen „Corona“ gegeben? War das jemand, der hauptsächlich im Keller lebt und niemals die Schönheit einer Corona am Himmel bestaunt hat?

Mag sein, dass es schon in Vergessenheit geraten ist, aber die Corona um den Mond, diese Leuchterscheinung, die durch Lichtbrechung zustande kommt, ist außerhalb von Physikklausuren ein schönes Naturereignis. Pest, Cholera, das hört sich schon unappetitlich an, aber Corona!

Manchmal denke ich, die ganzen Schwurbelnasen und Impfverweigerer „aus Gründen“, haben durch den Namen schon Rückenwind bekommen. Du nennst deinen Kampfhund, den du mühsam in Jahren zu einer Beißmaschine erzogen hast, ja auch nicht „Schnuffi“.

Und jetzt haben wir den Salat. Also wir Vulnerablen haben den Salat.

Die Beißmaschine ist innerhalb kürzester Zeit, in den Augen sehr vieler Menschen, zum Stubentiger degradiert. Aber kann der jetzt tatsächlich plötzlich nicht mehr beißen? Ist das so?

Sind Infizierte plötzlich nicht mehr ansteckend? Nur weil unser Justizminister das Tragen von Masken in der Bahn als unnötig und freiheitseinschränkend betrachtet, „juristisch“ ist also Corona nicht mehr ansteckend. Der mag ein Tausendsassa sein, aber vielleicht ist er auch nur jemand, der gar keine Ahnung von Ansteckung durch Viren hat und es ihm eigentlich auch egal ist.

Mir ist es jedenfalls nicht so richtig egal, ich besitze nicht diese herausragende Gesundheit unseres Justizministers und den jungen Menschen, für die das alles nur ein Schnupfen ist. Mein letzter Schnupfen dauerte beschissene sechs Wochen und war nur ein Schnupfen.

Angst ist nie ein guter Ratgeber! So sagt es der Volksmund. Und der hat Recht.

Daraus zu konstruieren, dass man mit Höhenangst auf einem Hochseil ohne Auffangnetz balancieren kann, ist nicht nur fahrlässig, sondern dumm.

Du musst ja nicht auf einem Hochseil balancieren, könnte man einwenden. Stimmt. Edda und ich möchten aber gern ab und an die Wohnung verlassen und dahin gehen, wo Menschen sind. Und manchmal, zum Beispiel beim Einkaufen, sind wir sogar dazu gezwungen.

Ja, Covid ist durch Impfungen und dadurch, dass Viele ihr Immunsystem ganz nebenbei aufgepeppt haben, ohne es zu merken, ungefährlicher geworden. Natürlich! Wäre das nicht so, dann …

Aber wieso ist mit einem Mal der Kampfhund von nebenan ein Schoßhund? Nur weil der Besitzer das sagt?

„Das stand inne Zeitung!“

Ok, das ist ein Argument. Aber ein ganz schlechtes!

Wo ist die Empathie geblieben, die sich in einer Notsituation in unserer Gesellschaft gebildet hat? Niemand muss das Überleben von chronisch kranken Menschen beklatschen. So richtig durchschlagend war auch das Beklatschen von Pflegepersonal in der Krise nicht. Mir reichte allein der Umstand, dass ich kein Corona und folglich kein Covid hatte, völlig.

Edda sagte im Podcast, dass sie wohl nicht noch einmal allein in ihrer Wohnung der Krankheit trotzen wird. Sie wird vermutlich ins Krankenhaus gehen müssen!

Allen Gesunden, die das jetzt nicht verstehen, sei gesagt: „Wenn man Flöhe hat, ist es richtig übel, auch noch Läuse zu beheimaten!“

Das ist doch ganz einfacher Menschenverstand. Dafür braucht man weder Studium noch einen Einstein-IQ. Warum ist also jeglicher Respekt vor der ehemals so schrecklichen Pandemie weg?

Also, ich glaube, dass es Gewöhnung ist. Wenn man mit Maske auf dem Gesicht geboren würde, wäre das „normal“. Jede Veränderung des Verhaltens muss Routine werden, sonst wird sie niemals funktionieren. Wie Zähneputzen!

Dafür war die Krise viel zu kurz und die Angst viel zu klein. Leude, ich habe auch keine Angst vor Corona. Ich bin aber auch seit zwanzig Jahren nicht mehr in dem Wartezimmer meiner Hausärztin gewesen. Die hat mir einfach mal gesagt, sie wolle mich da nie wieder sehen, nachdem ich diverse Immunsystem zerstörende Medikamente genossen hatte.

So einfach funktioniert das. Wir brauchen Respektspersonen, die uns heimleuchten, die uns klare Regeln mit geben. Politiker*innen haben sich leider, wie von mir erwartet, als völlig ungeeignet erwiesen, ja sogar als kontraproduktive Akteur*innen.

Meiner Hausärztin vertraue ich, wenn sie mit mir über Hygiene und Ansteckung redet, was Buschmann, der Justizminister erzählt, ist …

Gewöhnung und Routine, einstudierte Rituale. All das wird durch permanente Wiederholung ein Teil unseres Lebens. Und dann stört es uns nicht mehr, weil es zu uns gehört.

Wieso hat das eigentlich nicht einmal irgendwer in einer Talk-Show gesagt?

Dabei sollte dieser Rat zur Routine doch Teil dieses gesunden Menschenverstandes sein, der sich im wirklichen Leben, seit Anbeginn der Menschheit bewährt hat. Routine ist nur dann Routine, wenn sie vorher quälend nervig geübt wird. Daran kann niemand etwas ändern!

Euer Ingenieur!

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