Folge 2/3: Offene Kirche mit Treppe (sind nur 3 Stufen)

Hallo Leude,

Wenn jemand an eurer Tür klingelt, ihr macht auf, und einer der beiden sagt: „Wir möchten mit Ihnen über Gott reden!“, dann wissen wir alle, dass da Profis in Überzeugungsarbeit stehen. Was wir sofort in diesem Podcast feststellten war unsere geringe Empfangsbereitschaft für Gottes Wort. Unsere Tür bleibt wohl verschlossen.

Das hat unterschiedliche Gründe und sagt nichts über Religion an sich.

Interessant ist ganz bestimmt, dass Edda in Kirchen sang, und dass wir beide Kirchenmusik mögen! Dazu muss man nicht gläubig sein. Aber, und das ist jetzt ein immens wichtiger Punkt, man muss zumindest reinkommen in die „Offene Kirche“. Das ist die Minimalanforderung, oder? Geht das tatsächlich für alle?

Religion war meine Idee. Und ja, ich stehe dazu. Edda sagt: „Wer heilt, hat Recht!“. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Nicht falsch verstehen, aber wer für sich in Anspruch nimmt, Lahme zu heilen und den Einen in den Reihen hat, der übers Wasser laufen konnte, sollte Rollstuhlfahrer nicht vor der Kirche stehen lassen. Das betrifft beide großen christlichen Konfessionen in Deutschland.

Wie es sich mit den kleineren Ablegern des christlichen Glaubens verhält, wissen wir nicht. Jedenfalls kommen die Vertreter mit den schicken Anzügen nicht an unsere Türen, weil sie Rollstuhlfahrer*innen hinter diesen vermuten. Da bin ich mir sicher!

Die beiden großen christlichen Kirchen haben gerade richtig die Kacke am Dampfen. Nicht nur, dass ihnen die Schäfchen in Scharen wegrennen, auch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle scheint wenig überzeugend und dauert so lange, dass man annehmen muss, es wäre eine biblische Aufarbeitung. Jedenfalls hilft es nicht!

Unser Problem mit Kirchen, damit meinen wir die aus Stein mit den wunderbaren riesigen Fenstern und den weithin hörbaren Glocken, ist der Zugang. Was bedeutet „Offene Kirche“, wenn sie für einen Großteil der Menschen schlicht nicht zu betreten ist?

Gerade die Kirche nimmt für sich in Anspruch, für die Schwachen und die Lahmen da zu sein. Aber ist das nur vor der Kirchentür der Fall? Wir kommen jedenfalls nicht rein?

Das Jahr 2024 hat gerade erst begonnen, dennoch sind schon wieder 23 Jahre im dritten Jahrtausend nach Christi Geburt verstrichen. Und? Ja, nix! Barrierefreiheit wird in der Bibel erwähnt, als für einen Gelähmten ein Dach abgedeckt wurde, um ihn zur Audienz mit Jesus zu bringen (Mk 2,1-12). Das ist viel mehr als man erwarten könnte.

Sicher hat sich eine Menge getan, seit man mit offenem Schuhwerk durchs trockene „Land Kanaan“ latschte. Aber da geht doch noch was, liebe Kirchenvertreter!

Wie wäre es mit Rollstuhlrampen vor jeder Kirche?

Jetzt denkt ihr vielleicht: „Die beiden haben doch im Podcast gesagt, sie hätten es nicht so mit Kirche!“ Genau! Stimmt! Das ändert aber an der Allgemeinsituation nichts. Nicht selten kann man mit etwas Distanz von außen mehr erkennen, während man in einem Schlamassel betriebsblind wird.

Ich gehe auch nicht in Kellerbars. Deshalb sollte der Zugang aber nicht gleich allen, die es gern täten, verwehrt sein! By the way. Kellerbars sind nie barrierefrei. Ich glaube, das nennt man „Whataboutism“. Modernisiert euch, lasst alle rein, dann tragt ihr dem Namen „Offene Kirche“ Rechnung.

Leider sind wir gar nicht zu dem Thema gelangt, wie Religion bei der Krankheitsbewältigung helfen kann. Da seid ihr dort draußen gefragt. Denn wir haben nach der Podcastfolge festgestellt, dass wir dieses so wichtige Thema nicht erörtern können. Das wäre nämlich ziemlich bekloppt, da wir beide nicht gläubig sind.

Schreibt uns! Meldet euch! Vielleicht könnt ihr uns aufs Pferd helfen bezüglich Glauben und berichten!

Euer Ingenieur.

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