Leude kennt ihr noch die schlimmen Beispiele im Deutschunterricht zum Unterschied von „das Gleiche“ und „das Selbe“? Ich kann mich gut an die Fragezeichen auf den Stirnen der anderen erinnern und meins schaltete den Lehrer sofort stumm.
Da fragt mich Edda doch gleich zu Beginn der Podcastfolge nach „Aut-Idem“ Und ich hatte es noch nie auf einem meiner Rezepte gesehen, kannte es also nicht wirklich.
So musste ich mir „Aut-Idem“ schnell herleiten.
Jetzt aber mal ehrlich, Leude, wer blickt denn schon durch bei Medikamenten? Da gehst du zur Apotheke und bekommst nicht das, was auf dem Rezept steht. Du bekommst Generika! Außer dein Arzt meint, es wäre besser das Original zu verordnen. Also ist ein Generikum gar nicht das „Gleiche“ wie das Original? Nein, es ist nicht einmal „das Selbe“.
Ja liebe PodcasthörerInnen, ein Politiker würde nun sagen: „Es ist kompliziert!“
Nein, es ist nicht kompliziert! Ganz im Gegenteil, es ist simpel! Ein Generikum basiert auf einem Medikament, das ein anderer Hersteller entwickelte und dessen geistigen Eigentums, das für eine Schutzzeit durch Patente nicht einfach plagiiert werden darf.
Für uns Patienten wären Plagiate toll, ist aber böse.
Was machen dann Hersteller, die auch mitverkaufen wollen? Sie mischen etwas Vergleichbares zusammen; nach Möglichkeit billiger. Und jetzt müssen die alle Zulassungsvorschriften weltweit nochmal durchlaufen. Und warum? Na, weil es weder das Gleiche noch das Selbe ist, wie das eigentliche Medikament. Nennt mich Erbsenzähler, aber wäre es nicht einfacher, ein Medikament zu kopieren und die ganzen Zulassungen, zu vergessen? Wir würden dann bei allen Generika gar nicht darüber nachdenken.
Aber was weiß ich schon!
Euer Ingenieur