Wisst Ihr eigentlich, was Hilfsmittel sind? Und ich meine jetzt nicht den netten Mitmenschen, der die Tür aufhält. Für mich waren Hilfsmittel graue Theorie, bis ich das erste mal in eine Reha kam. Ich saß noch im Rollstuhl ohne jegliches Bewusstsein, dass auch dieser ein Hilfsmittel ist, und wurde gefragt, ob ich am Rollator laufen kann. Den Begriff hatte ich noch nie gehört. Das Rollstuhlsitzen hatte ich aber gründlich satt und bejahte die Frage. Dann wurde mir der Rollator gebracht und statt aufzustehen, fiel ich vor Lachen fast aus dem berollten Stuhl. Klar hatte ich sowas schon mal gesehen! Im Kino. Im Film „Das kleine Arschloch“ fuhr der „alte Sack“ mit so einem Gerät durch die Gegend. Meine Reaktion war auf jeden Fall…unüblich, sagte man mir. Blame it on my bisherigen Beruf. Da war Lachen obligatorisch.
Schön war der Rollator nicht. Sind Hilfsmittel selten. Sie sind in der Regel häßlich und teuer. Aber eben auch nützlich. Und darauf kommt es letztendlich an. Diese Kröte müssen viele chronisch Kranke schlucken, wenn sie ihr Leben so selbstständig wie möglich weiterführen möchten. Es gibt natürlich auch schöne und bequeme Hilfsmittel. Das fällt aber unter „Lebensqualität“, und dafür ist die Krankenkasse nicht zuständig. Schade eigentlich. Aber auch mit den häßlichen Hilfsmitteln kommt man gut durch‘s Leben. Darauf kommt es an. Natürlich habe ich mir später einen „schönen“ Rollator auf eigene Rechnung zugelegt. In der heutigen Podcast-Folge reden wir darüber, stellen unsere privaten Fuhrparks vor und krönen das Einhorn unter den Hilfsmitteln!