MS wird gerne umschrieben als „Mach selbst!“ Da ist viel Wahres dran. Man wird zum Beispiel irgendwie zum Arzt für sich selbst. Zumindest entwickelt man gewollt oder ungewollt über die Zeit gefährliches Halbwissen. Umso wichtiger ist, dass man zumindest einen Arzt im eigenen Orbit hat, dem man wirklich vertraut. Ob nun Fach- oder Allgemeinarzt, finde ich erstmal ein wenig egal. Es kommt darauf an, einen Anlaufpunkt zu haben, bei dem man ungeniert alle doofen Fragen stellen kann. Chronisch Kranke sind Skeptiker. Das verstehe ich, mir geht es da nicht anders. Finale Entscheidungen für eigentlich alles im Patientenleben muss sowieso der Erkrankte fällen. Der Arzt kann nur Ratgeber sein. Das ist die Art von Selbstständigkeit, die hoffentlich von selbst wächst. 

Und dann gibt es diese andere Art von Selbstständigkeit, die ich gerne erhalten oder wieder erlangen möchte. Das sind erstmal Basics wie : Gehen, Stehen, Denken, Gucken, Fühlen, Sprechen und weitere Alltäglichkeiten. Alles Sachen, die immer normal und Mittel zum Zweck waren. Auf einmal ist nichts davon mehr selbstverständlich.

Spätestens diese Form der Selbstständigkeit wollen wir alle erhalten oder wiedererlangen. Wie genau wir das hinbekommen? Nun, genau da müssen wir selbst ran. 

Mach‘ selbst!